„Ein Ball ermöglicht gesellschaftlichen Austausch auf einer Ebene, die getragen ist von
Leichtigkeit und einem Sinn für Schönheit und Eleganz. Somit hatten Bälle immer auch eine besondere Funktion in der internationalen Diplomatie. Derzeit beforsche ich mit meinem Team die zwischenstaatliche Aushandlung eines neuen Abkommens zum Erhalt der marinen Biodiversität in der Hochsee. Gerade in schwierigen Verhandlungsmomenten, in denen das eigentliche Ziel – nämlich der Schutz der Meere – in den Hintergrund zu rücken scheint und Staaten keine Bereitschaft zeigen einen Millimeter zugunsten der Natur von ihren Interessen abzuweichen, sehne ich mich nach einem Raum der Begegnung und des Dialogs. Der Wiener Ball der Wissenschaft ist ein solcher Raum. Er mischt Tradition und Innovation und verkörpert die Schönheit und Eleganz, die dem wissenschaftlichen Denken ebenso innewohnt wie dem Meer, das es zu schützen gilt.“
Alice Vadrot ist Assistenzprofessorin am Institut für Politikwissenschaften der Universität Wien und leitet das vom Europäischen Forschungsrat finanzierte Forschungsprojekt MARIPOLDATA. Darin beschäftigt sie sich mit politischen Prozessen, in denen marine Biodiversität verhandelt werden. Sie ist außerdem Visiting Research Fellow am Centre for Science and Policy der University of Cambridge und gemeinsam mit Franz Essl Mitglied im österreichischen Biodiversitätsrat.
Foto: © Centre for Science and Policy (CSaP), University of Cambridge