Spektakuläre Experimente und verblüffende Präsentationen verwandeln das Wiener Rathaus am 26. Jänner 2019 in eine Versuchsanordnung der amüsanten Wissbegierde
Kein Wissenschaftsball ohne Premiere: Zusätzlich zu den Festsälen in der Beletage kann am 26. Jänner 2019 beim 5. Wiener Ball der Wissenschaften erstmals auch die Volkshalle im Erdgeschoß des Wiener Rathauses genutzt werden. Damit gibt es genug Platz für rund 3.600 Gäste. Erneut istder Wissenschaftsball wie in den Vorjahren ausverkauft; nur mehr einige wenige Tische (inkl Eintrittskarten) sind im Webshop noch erhältlich..
Check it out. Um 01.00 Uhr erwartet unsere Gäste in der Volkshalle eine Vorlesung, wie es sie noch nie gegeben hat. Esra Özmen steht mit ihrem Bruder Enes nicht nur für das Rap-Duo ESRAP, sondern ist auch Doktoratstudentin an der Akademie der bildenden Künste Wien. In ihrer Dissertation geht es um die Entstehung von Rap in den Außenbezirken Wiens. Vor kurzem ist ihre neue Single, Kayabasha erschienen; in einer Crowdfunding Aktion sammelt ESRAP Unterstützung für ihr erstes Album. Ihre etwas andere Ballbotschaft hat Sie schon heute hier gelassen:
Sie hat uns außerdem erzählt, wie man in Wien mit einem Konglomerat an Identitäten – Österreicherin, Türkin, Rapperin und Wissenschaftlerin – wahrgenommen wird. Die ganze Version des Interviews können Sie in unserem Ballmagazin lesen, das am Abend des Balles gratis an alle Gäste verteilt werden wird.
Wie hat das damals angefangen mit dir und dem Rap? Meine Eltern kommen aus der Türkei, wir sind hier geboren und in einer typischen Gastarbeiterwohnung in Ottakring aufgewachsen. In der Hauptschule waren 24 von 25 Schülern Migranten. Als ich in der Oberstufe ins Gymnasium kam, war es genau umgekehrt: Ich war die einzige Ausländerin unter 24 Österreichern. Plötzlich sollte ich nur Deutsch reden. Das tat weh, aber ich wusste noch nicht, warum. Der tägliche, subtile Rassismus hat mich dazu gebracht Texte zu schreiben. Mein Bruder kam später dazu und ist seitdem für die Arabeske, also diesen leidenden Gesang zuständig. Ich sage immer: In der Arabeske haben wir gespürt, dass wir leiden und im Rap haben wir gefunden, warum wir gelitten haben. So sind wir zur Musik gekommen.
2011 habt ihr dann das Lied, ‚Ausländer mit Vergnügen‘ herausgebracht. Hat sich Ausländerin-sein seitdem verändert? Nach der Matura habe ich begonnen an der Akademie der Bildenden Künste zu studieren. Wenn ich mit meinen Mitstudierenden unterwegs bin, erlebe ich weniger Rassismus, da kommen sowieso alle aus verschiedenen Ländern. Trotzdem erfahre ich Rassismus noch immer, gerade in Ämtern oder wenn ich mit meiner Mutter unterwegs bin, die Kopftuchträgerin ist. Deswegen gilt dieses ‚ich bin ein Ausländer mit Vergnügen‘ noch immer.
Gehst du jetzt anders damit um? Ich bin selbstbewusster und thematisiere es mehr. Nehmen wir als Beispiel die Polizeikontrolle, bei der letztes Jahr ein Rapper in einem Park in Wien-Neubau ohne besonderen Grund kontrolliert wurde. Das hat vielen Leuten gezeigt, dass man sich auch wehren kann. Es liegt aber oft an uns Migranten, zu zeigen, dass wir uns das nicht gefallen lassen müssen. Das thematisieren wir auch bei Workshops in Jugendzentren oder Schulen. Politisch zu sein, ist aber auch ein Privileg. Ich bin quasi im Park aufgewachsen und wäre auch eine andere, wenn ich noch dort wäre.
Hat sich deine Musik verändert, seitdem du studierst? Ja, früher habe ich mehr aus dem Bauch heraus geschrieben. Ich habe dann eine Zeit lang alles weggeschmissen, weil ich dachte, irgendjemand könnte das falsch verstehen. Wenn ich jetzt den Songtitel ‚Der Tschusch ist da‘ schreibe, muss ich mir gleichzeitig auch Fragen stellen: Warum schreibe ich das? Was heißt das Wort überhaupt? Aus meinem Umfeld kam konstruktive Kritik. Die Leute haben gemeint, dass sie seit Jahren versuchen, das Wort zu vermeiden und dann komme ich und bringe es wieder auf den Tisch. Das stimmt. Aber meine Intention war es, das Wort umzudrehen. Ich stehe dazu, ein Tschusch zu sein. Ich sehe es nicht mehr als Beschimpfung, sondern fühle mich bestärkt.
Was kann Rap, was Wissenschaft nicht kann? Rap erreicht Leute, die Wissenschaft nicht erreicht. Alles Jugendlichen im 16. Bezirk hören das, aber Bücher darüber werden sie wahrscheinlich nie lesen. Wir hatten das zuhause auch nicht, auch keine Zeitungen. Ich finde es aber sehr schade, dass Rap oft mit Bildern wie Kokain und Frauen verbunden wird. Das könnte auch anders sein. Ich merke zum Beispiel, dass sich Leute in meinem Umfeld auch mehr mit den Themen in meinen Texten beschäftigen. Die kommen dann zu mir und fragen, ob es okay ist, wenn sie Tschusch genannt werden.
Und andersherum: Kannst du mit deinen wissenschaftlichen Abhandlungen Leute erreichen, die sich sonst nicht mit Rap befassen würden? Ja, da sind sicher Leute dabei, die mich sonst nie hören würden. Ich merke auch, wie ich von manchen ernster genommen werde, seitdem ich studiere. Probleme habe ich nur mit der wissenschaftlichen Sprache. Oft habe ich das Gefühl, es wird absichtlich kompliziert geschrieben, damit es nur eine kleine Gruppe lesen kann. Wie bei der Oper: Die einen geben damit an, die anderen können nichts damit anfangen.
Interview: Katharina Kropshofer Foto: Daniel Shaked
Unser Ballbotschafter 2018 ist Wissenschaftler des Jahres 2018! Wir gratulieren Nuno Maulide sehr herzlich zu dieser hohen Auszeichnung durch den Klub der Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen. Maulide (im Bild auf dem Red Carpet 2018 mit Ballorganisator Oliver Lehmann) ist seit 2013 Professor für Organische Chemie der Universität Wien. Das Mitglied der Jungen Kurie der ÖAW wurde 2015 bereits mit einem zweiten ERC-Grant, dem höchsten Forschungsförderungspreis der Europäischen Union, ausgezeichnet. Darüber hinaus hat sich Maulide besondere Meriten im Rahmen der Wiener Kinderuni und als Pianist erworben. Und genau für diese Aktivitäten als hervorragender Wissenschaftskommunikator wird Maulide von Österreichs WissenschaftsjournalistInnen geehrt.
In dieser Saison sind wir in der Buchhandlung Kuppitsch am Schottentor zu Gast. Dank der Gastfreundschaft der Buchhandlung Kuppitsch geben wir an dieser zentralen Adresse zwischen Hauptuni und Juridicum von 7.1.2019 bis 25.1.2019 werktags von 15.00-18.30 Uhr in der Wissenschaftsabteilung im Untergeschoß die Karten aus. Kreditkarten können wir nicht akzeptieren, es ist nur Barzahlung möglich. Die genaue Adresse lautet Schottengasse 4 (1010 Wien) und ist mit diesen öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar: U2; Straßenbahnen D, 1, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44, 71; Busse 1A, 40A.
Wir danken Ihnen, und zwar für Ihre Unterstützung, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung in den letzten Wochen! Als Dank wartet in unserem Online-Kartenbüro eine besondere Überraschung für die Freundinnen und Freunde des Wissenschaftsballs: 5 % Rabatt für ein Kontingent von 200 Vollpreiskarten sowie für 10 Tische im Festsaal und den Nebensälen, die bis 6. Jänner 2019 geordert werden. Aufgenommen wurde das Bild der BallbotschafterInnen am 21. Dezember 2018 im Nordvestibül der Volkshalle von Sabine Hauswirth. Erstmals können wir für den Ball den Saal im Erdgeschoß nutzen. Damit stehen uns für den Wissenschaftsball 2019 zusätzlich eine Tanzfläche von über 400 Quadratmetern für die Diskothek zur Verfügung. Stellvertretend für alle MitarbeiterInnen, UnterstützerInnen und Ball-BotschafterInnen wünschen wir ein frohes Fest und einen guten Rutsch! Frohe Festtage 2018 weiterlesen →
Starkes Plus von Reservierungen – 2019 noch mehr Ballsäle im Rathaus
Wien (OTS) – Mit Montag, den 12. November 2018, sind die Karten für den 5. Wiener Ball der Wissenschaften am 26. Jänner 2019 im Webshop erhältlich. Ausgehend von dem markanten Plus an Reservierungen rechnet der Vorsitzende des Ballkomitees, Oliver Lehmann, erneut mit einer starken Nachfrage; auch, weil die Semesterferien erst eine Woche nach dem Ball beginnen. Karten können ab sofort unter www.wissenschaftsball.at/shop/ gebucht werden. Die Preise bleiben unverändert: € 90 für reguläre Karten, € 25 für Studierende. Tische und Logen können ebenfalls unter www.wissenschaftsball.at/shop/ gebucht werden.
Die wohl wichtigste Novität ist das erweiterte Platzangebot. Ab 2019 spielt sich der Ball – frei nach Nestroy – zu ebener Erde und im ersten Stock ab: Zusätzlich zu den Festsälen wird erstmals auch die Volkshalle im Erdgeschoß des Wiener Rathauses in die Versuchsanordnung des genialen Geistes und des guten Geschmacks aufgenommen. Damit ist Platz für rund 4000 Gäste.
Erneut bilden die RektorInnen, Präsidenten und LeiterInnen aller neun Wiener Universitäten, fünf Privatuniversitäten, fünf Fachhochschulen sowie der ÖAW, IIASA und IST Austria das Ehrenkomitee und unterstreichen so die Relevanz von Wien als wichtigsten Universitäts- und Forschungsstandort Mitteleuropas. Höhepunkte des Programms werden im Lauf der kommenden Wochen ebenso bekannt gegeben wie die BallbotschafterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.
Ein zentraler Ballpartner ist die Flüchtlingsinitiative „more“ der Universitätenkonferenz (uniko), an der sich alle österreichischen Universitäten beteiligen sowie HochschülerInnenschaft (ÖH), Caritas, Diakonie, Industriellenvereinigung (IV) und weitere Institutionen. So werden die Einnahmen aus dem Ballcasino – ermöglicht von Ballpartner Casinos Austria – der Flüchtlingsinitiative zur Verfügung gestellt.
Die Werbemaßnahmen für den Ball sind inzwischen voll angelaufen. Zentrale Informationsbasis ist die Homepage www.wissenschaftsball.at. Die Plakate – erneut entworfen von Lilly Panholzer – zieren das Stadtbild. Ebenfalls bereits begonnen haben die Aktionen in den sozialen Medien unter @SciBall.
Wie im Vorjahr offerieren Austrian Airlines und die Austria Trend Hotels spezielle Angebote und Rabatte für Gäste aus den Bundesländern und dem Ausland. Große Paketbuchungen ausländischer Universitäten unterstreichen schon im Vorfeld das hohe Interesse am Ball. Oliver Lehmann, Vorsitzender des Organisationskomitees: „Letztes Jahr waren wir bereits zu Weihnachten ausverkauft. Wegen des späten Beginns der Semesterferien und der zusätzlichen Festsäle rechnen wir mit noch mehr InteressentInnen. Der Wiener Ball der Wissenschaften ist aus dem Ballkalender nicht mehr wegzudenken.“
Rückfragen & Kontakt:
Oliver Lehmann | Ballorganisator | E-Mail: lehmann@wissenschaftsball.at | Homepage: www.wissenschaftsball.at | Facebook, Twitter und Instagram: @SciBall
Mag. Alfred Strauch | Mediensprecher der Stadträtin für Kultur und Wissenschaft | Email: alfred.strauch@wien.gv.at
Pünktlich zum Faschingsbeginn am 11.11. um 11.11 Uhr freuen wir uns das Ballplakat 2019 vorstellen zu können. Der Entwurf stammt erneut aus der Feder der österreichisch-kanadischen Illustratorin Lilly Panholzer. Heuer hat sie sich von den Elektronen inspirieren lassen, die wie Tanzpaare ihre Bahnen rund um den Atomkern ziehen. Im Lauf der nächsten Wochen werden die Tanzpaare im Stadtbild auftauchen. Belegfotos an ball@wissenschaftsball.at sind herzlich willkommen. Zum Download einfach anklicken und sichern.
Die Bilanz von Michael Häupl als Wissenschaftspolitiker (und Co-Initiator des Wissenschaftsballs). Eben erschienen in „Forschen und Entdecken“ und in der Langfassung im Blog des Autors erhältlich.
Modeschau, Eröffnungspolonaise, Mitternachtseinlage und Angewandte-Disco: Noch mehr Eindrücke vom Ball liefern unsere Videos, produziert von Spotteron und redaktionell betreut von Juliane Fischer.
Und dann noch ein besonderes Special: „Willkommen Österreich“-Außenreporter Peter Klien wechselt die Seiten und stellt sich den beinharten Fragen von Ball-Redakteurin Juliane Fischer. Resultat: Der Ballbotschafter ringt um Worte. Ballvideos 2018 weiterlesen →
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