Wie versetzt man die Genetik in Bewegung? Studierende der Akademie der bildenden Künste projizieren ihre Einfälle auf die Wände der Balldisko. Mendels Disko weiterlesen
Wie versetzt man die Genetik in Bewegung? Studierende der Akademie der bildenden Künste projizieren ihre Einfälle auf die Wände der Balldisko. Mendels Disko weiterlesen
Für die Mitternachtseinlage um 1 Uhr früh in der Diskothek steigt „mit Leichtigkeit“ Anna Mabo auf die Bühne. Sie kann alles: Arena im knöcheltiefen Morast und Musikverein in der Eurovision. Für das Neujahrskonzert 2023 schrieb Mabo einen Text zu dem Stück „Heiterer Muth. Polka française“ von Josef Strauß. Gesungen wurde der Text von den Wiener Sängerknaben und – kramen Sie das Riechsalz hervor – zum allerersten Mal in der Geschichte des Neu-jahrskonzerts den Wiener Chormädchen. www.medienmanufaktur.com/annamabo
von Anna Goldenberg
Sieben Meter groß war die Erbse, die im Frühjahr 2022 in Wien gesichtet wurde. Gregor Mendel hätte sich wohl den Kopf darüber zerbrochen, wie diese Züchtung gelingen konnte. Die aufblasbare Erbse war aus seiner Heimatstadt Brünn angereist und machte im Rahmen des Jubiläumsjahres an der Universität für Bodenkultur (BOKU) und der Universität in Wien Station. Auch dem Wissenschaftsball stattet sie einen Besuch ab. Mendels Erbe zwischen Brünn und Wien weiterlesen
Menschen nutzen Erbsen schon seit Jahrtausenden, zu Recht, stecken sie doch voller Eiweiß. Genau diese Proteine ermöglichen dank moderner Lebensmitteltechnologie nachhaltigen Fleischgenuss.
Eine Verkostung von Dorian Schiffer
Als Gregor Mendel mit den Erbsenpflanzen seines Brünner Klostergartens die Vererbungslehre begründete, baute die Menschheit die kleinen grünen Kügelchen schon seit Tausenden Jahren an – denn die Erbse ist nicht nur Studienobjekt der Genetik, sondern auch eines der ältesten Grundnahrungsmittel. Ursprünglich aus Vorderasien stammend, begleitet uns die Erbse bereits seit 10.000 Jahren. Und das hat seinen Grund: Die Samen der Erbsenpflanzen sind eine reichhaltige Nährstoffquelle und lassen sich getrocknet gut aufbewahren. Kost-bare Erbse weiterlesen
Radfahren hält fit und ist gut für das Klima. Dennoch treten zu wenige Menschen in die Pedale. Ein Radsimulator der TU Wien soll dabei helfen, ein Fahrrad für alle zu entwickeln.
von Dorian Schiffer
Natürlich fährt Florian Michahelles mit dem Rad. Fast jeden Tag legt er seinen Arbeitsweg zur Fakultät für Informatik der Technischen Universität Wien auf zwei Rädern zurück – auch noch in der kalten Jahreszeit, dem schlechten Wetter und der frühen Dunkelheit zum Trotz. Damit gehört der Professor für das Fachgebiet Ubiquitous Computing (also etwa allgegenwärtiges Rechnen) zu einer Minderheit: Stand 2021 werden nur neun Prozent der Wege in Wien mit dem Fahrrad zurückgelegt, satte 26 Prozent dagegen entfallen auf das Auto. Diese Zahl muss sinken, sorgen doch die vielen PKWs für Stau, schlechte Luft, ungleiche Raumverteilung und CO2-Emissionen. Das Rad von morgen weiterlesen
Urbild der Weiblichkeit, Göttin, Sexsymbol: Seit Jahrtausenden reizt und schürt die Venus von Willendorf das Interesse der Wissenschaft und der Öffentlichkeit.
von Denise Meier
Heute ist es so weit – der Tag der ersten Anprobe. Sie bekommt ihr eigenes Kleid. Hätte ihr das vor knapp 30.000 Jahren jemand gesagt, sie hätte es wohl nicht geglaubt. Aber jetzt, im Jahr 2022, ist es endlich so weit. Ihre kleine, rundliche Figur wird eingehüllt in die schönsten Stoffe, die Designerin Michaela Mayer-Lee zu bieten hat. Mayer überlegt – Schwarz ist zu schlicht, Rot wird sie nicht genug vom Hintergrund abheben, Silber ist perfekt. Es schmeichelt ihrem terracottafarbenen Hautton so schön. Die Venus vom Wissenschaftsball weiterlesen
Auch der Blumenschmuck orientiert sich an der Charakterart der Genetik: der Erbse.
Eine Begutachtung von Hannah Müller
Ein außergewöhnlicher Ballabend verlangt nach außergewöhnlicher Dekoration: Der Blumenschmuck steht heuer ganz im Zeichen der Erbse. Die genetische Vererbung von äußeren Merkmalen entdeckte der Augustinermönch Gregor Mendel, indem er violette und weiße Erbsenblüten kreuzte.
Spektakuläre Experimente und verblüffende Präsentationen verwandeln das Wiener Rathaus am 26. Jänner 2019 in eine Versuchsanordnung der amüsanten Wissbegierde
Kein Wissenschaftsball ohne Premiere: Zusätzlich zu den Festsälen in der Beletage kann am 26. Jänner 2019 beim 5. Wiener Ball der Wissenschaften erstmals auch die Volkshalle im Erdgeschoß des Wiener Rathauses genutzt werden. Damit gibt es genug Platz für rund 3.600 Gäste. Erneut istder Wissenschaftsball wie in den Vorjahren ausverkauft; nur mehr einige wenige Tische (inkl Eintrittskarten) sind im Webshop noch erhältlich..
Im Rahmen des Wissenschaftsballs treffen sich Kunst und Wissenschaft heuer nicht nur in der Balldisco. Die Tänzerin Gloria Benedikt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) widmet sich in einem Videoprojekt der Frage nach „Post-Wahrheiten“ und unterstreicht, wie KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen in diesem Aspekt gefragt sind: „Sie sind vereint im Versuch zu verstehen, wie die Welt funktioniert.“ Der Kurzfilm „Post truth“, der beim Wissenschaftsball gezeigt wird entstand aus dem künstlerischen Bestreben, auf den aktuellen Diskurs zu reagieren. Das Medium Tanz hilft dabei Dinge auszudrücken, für die man manchmal keine Worte findet.
Einen kurzen Einblick gibt es hier:
Um euch die Zeit bis zum Ball noch ein wenig zu versüßen, stellen wir euch einige Programmhöhepunkte des Festabends vor. Wir beginnen mit Marwa Sarah. Die Künstlerin stammt aus Homs in Syrien, kam 2013 nach Wien und studiert seither an der Universität für angewandte Kunst. Die Dramatik, die sich in diesem einen Satz andeutet, lässt sich in den Bildern der Malerin erahnen – zu sehen auf www.marwa-sarah.net. Auf dem Ball fertigt Marwa Sarah bei der Feststiege 1 Henna-Tätowierungen an, eine uralte Technik mit langer Tradition im Nahen Osten und im Maghreb: zarte Muster, die sich ein paar Tage der Vergänglichkeit widersetzen, um dann zu verblassen – aber eben auch Anzeichen einer widerborstigen Schönheit als Zeichen gegen Gewalt und Zerstörung.