Sowohl durch Musik als auch durch Wissenschaft verstehen wir unsere Welt auf einer tieferen Ebene. Während die Wissenschaft uns die Werkzeuge gibt, um das physische Universum zu erklären, spricht die Musik die emotionalen und intuitiven Aspekte unseres Menschseins an. Musik und Wissenschaft sind auch auf einer emotionalen Ebene verbunden: Das ästhetische Vergnügen, wenn man großartige Musik hört, wie sie in Wien allgegenwärtig ist, findet sein Gegenstück in der Freude an einer neuen wissenschaftlichen Entdeckung. Zusammen schaffen Musik und Wissenschaft ein reicheres, tieferes Verständnis des Lebens – die Wissenschaft zeigt uns das „Wie,“ die Musik hilft uns, das „Warum“ zu begreifen.
Als Wissenschaftlerin und Violinistin freue ich mich, diese einzigartige Verbindung zwischen Wissenschaft und Musik beim Wiener Ball der Wissenschaften zu feiern. Wissenschaft bedeutet nicht nur Entdeckungen im Labor; es geht auch darum, neues Wissen mit der Gesellschaft zu teilen und Neugierde zu wecken. Die Wissenschaftskommunikation spielt eine wesentliche Rolle, indem sie komplexe Ideen für alle zugänglich und relevant macht, und sie fördert Neugier und ein tieferes Verständnis der Welt. Es gibt kaum einen besseren Ort für diesen Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft als Wien – eine Stadt mit reicher Geschichte in Kunst, Kultur, intellektuellen Austausch und Musik.
Der Wiener Ball der Wissenschaften verkörpert diese Verbindung von Musik und Wissenschaft in wunderbarer Weise. Der Ball vereint beide Welten und zeigt, wie sie einander inspirieren und bereichern. In einer Welt, in der die Wissenschaft eine immer entscheidendere Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen spielt und die Musik Menschen weiterhin über Kulturen hinweg inspiriert und verbindet, betont der Wiener Ball der Wissenschaften die Bedeutung, beide Bereiche zu fördern. Indem wir diese Disziplinen zusammenbringen, halten wir nicht nur das kulturelle Erbe Wiens lebendig, sondern feiern auch die grundlegende Verbindung zwischen Verständnis und Ausdruck, zwischen Neugier und Kreativität.
Elly Tanaka ist seit 2024 Direktorin des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) in Wien. Die US-Amerikanerin gründete 1999 ihr eigenes Labor am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden. Im Jahr 2008 wurde sie Professorin am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD), dessen Direktorin sie später wurde. Von 2016 bis 2024 war Tanaka Senior Group Leader am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), ebenfalls am Vienna BioCenter.