Marc Elsberg: Superpräsente Klimakrise

„Corona ist einfacher: so dramatisch die Situation derzeit ist, es wird vorbeigehen. Als Autor haben mich Seuchengeschichten nie interessiert, davon gibt es seit Jahrzehnten massenhaft. Dort, wo ich kann, ob privat oder öffentlich, bitte ich die Menschen, sich möglichst rücksichtsvoll anderen gegenüber zu verhalten. Dazu gehören in dieser Phase etwa das Tragen eines Mund-Nasenschutzes, Händewaschen und Kontaktreduktion.

Die Klimakrise wird uns viel länger beschäftigen, und sie wird für Jahrzehnte schlimmer statt besser werden. Als Autor beschäftigt mich das Thema schon lange. Die Herausforderung für einen Autor dabei ist ja längst nicht mehr, das Thema ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken – dort ist es ohnehin superpräsent. Inzwischen existiert da ein eigenes Genre, Cli-Fi. Die Frage ist vielmehr, wie ändert man die tatsächlichen Entscheidungen der Menschen und vor allem der politisch Verantwortlichen. Denn auf gefeierte Konferenzen und vollmundige Ankündigungen folgt regelmäßig – nichts.“

Marc Elsberg lebt und arbeitet in Wien. Mit seinen internationalen Bestsellern „Blackout“ und „Zero“ etablierte er sich als Autor für ebenso populäre wie gründlich recherchierte Science-Thriller. Beide Bücher wurden von »Bild der Wissenschaft« als Wissensbuch des Jahres in der Rubrik Unterhaltung ausgezeichnet. Sein neuestes Buch „Gier“ ist DER SPIEGEL-Bestseller und dreht sich um Fragen rund um Wettbewerb und Gerechtigkeit.

Foto: Clemens Lechner