„Was wirklich wichtig ist, tritt in einer Krise besonders deutlich zutage: Wissenschaft und Forschung zählen dazu. Wer, wenn nicht Forschende, können neues Wissen und Werkzeuge hervorbringen? Wer, wenn nicht Forschende, können Lösungswege aufzeigen?
Als unmittelbare Antwort auf die Coronapandemie initiierte der FWF im März 2020 die SARS-CoV-2-Akutförderung – ein Fast-Track-Verfahren für Forschungsanträge, die sich mit der Prävention, Früherkennung, Eindämmung sowie der Erforschung von SARS-CoV-2 beschäftigen und besonders auf internationale Kooperation setzen. Die Expertise nahezu aller Fachgebiete der Grundlagenforschung ist in der aktuellen Situation gefragt. Wegweisende Forschungsprojekte im Umfang von rund sieben Millionen Euro konnten so an Österreichs Forschungsstätten auf Schiene gebracht werden – und noch weitere werden folgen.
Es ist ureigenste Aufgabe der Wissenschaft, sich mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Menschen in all seinen Facetten zu beschäftigen. Und zwar auf Basis wissenschaftlicher Methoden, die Vertrauen stiften. Auf Basis von Neugier, Offenheit und Unabhängigkeit, stets bestrebt, höchsten Qualitätsmaßstäben zu entsprechen. Entlang dieser Leitlinien werden von tausenden FWF-geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Österreich neue Erkenntnisse gewonnen – die wohl zuverlässigste Versicherung für die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft. Das gilt für die Coronapandemie ebenso wie die Klimakrise, aber auch für Fragen, die wir heute noch gar nicht kennen. Und dieses Wissen steht dann allen offen.“
Klement Tockner ist Präsident des Wissenschaftsfonds FWF und Professor für Aquatische Ökologie an der Freien Universität Berlin. Mit 2021 wird Tockner Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt/Main. Er machte seinen PhD in Zoologie und Botanik an der Universität Wien. Zwischen 2007 und 2016 war er Direktor des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin. Er ist gewähltes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina).
Photo: FWF / Lusser