Kostproben aus dem Insektenreich

Insekten kann man essen. Ein Blick in die Ferne und ein anderer Blick in die Geschichte zeigen, dass wir immer schon Insekten verspeist haben. Der Verein Speiseplan präsentiert die wiederentdeckte Ernährungsmöglichkeit erstmals am Wiener Ball der Wissenschaften im Wiener Rathaus am 30. Jänner 2016.

MehlwurmPestoZutatenjpg

Ja, wir tun es bereits. Die unterschiedlichsten Arten, in jeder nur erdenklichen Form, stehen bei über zwei Milliarden Menschen auf dem täglichen Speiseplan“, erklärt Christoph Thomann, Gründer des Vereins Speiseplan und Geschäftsführer von „Insekten zum Essen“, der Insekten ab Jänner 2016 auch erstmals österreichweit für Geschäfts- und Privatkunden anbietet.

Oliver Lehmann, der Vorsitzende des Organisationskomitees des Wiener Balls der Wissenschaften, ortet hier ebenfalls großes Potential für die Zukunft und sieht den Ball als ideale Plattform, um solche Ideen und Initiativen zu präsentieren. „Mit der Verkostung dieses originellen Ball-Snacks setzen wir unsere Grundidee fort, nämlich klassische Ball-Elemente mit wissenschaftlichen Inhalten aufzuladen“, erläutert Lehmann. Thomann und seine Kollegen werden mit Ihrem Stand bei der Feststiege II zu finden sein. Von 21.30 bis 22.30 Uhr wird es eine freie Verkostung geben, danach werden den Ballgästen unter anderem Brötchen mit Mehlwurmpesto und Wüstenheuschrecken aus Vorarlberg serviert.

Bildschirmfoto 2015-12-13 um 17.27.43Essbare Insekten wie Heuschrecken, Grillen oder Mehlwürmer zeichnen sich durch qualitativ hochwertige Proteine mit ausgezeichneten Aminosäurespektren (Proteingehalt von rund 40 – 70 % im Trockengewicht) aus und verfügen über für den Menschen lebensnotwendige Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Eisen, Zink sowie viele Vitamine.

„Und nicht nur als Snack sind Insekten von Interesse“, so Prof. Dr. Harry Jäger vom Institut für Lebensmitteltechnologie der Universität für Bodenkultur Wien. „In der Entwicklung befinden sich zurzeit neuartige Verfahren der Aufbereitung, die es erlauben, gezielt die Protein- oder Fettfraktion aus Insekten zu gewinnen. Diese können dann zukünftig gegebenenfalls als wertgebende Zutaten in anderen Lebensmitteln eingesetzt werden. Insektenzucht, Verarbeitungskonzepte und natürlich Fragestellungen der Lebensmittelsicherheit müssen dabei genauso wie bei herkömmlichen Rohstoffen entlang der gesamten Herstellungskette beachtet werden.“

Zur vollständigen Presseaussendung inklusive Rezept
Zu den druckfähigen Bildern in hoher Auflösung / © Betti Plach | Wilhelm Geiger