Als Organisationskomitee halten wir es für wichtig, über den Ballabend hinaus die Relevanz von Wissenschaftskommunikation zu thematisieren. Deswegen haben wir gemeinsam mit der Österreichischen Akdemie der Wissenschaften und den Wiener Vorlesungen die Vienna Lecture on Science Communication konzipiert. In dieser Saison hält die renommierte deutsche Politik- und Medienwissenschaftlerin Maja Göpel die Rede, und zwar über die Notwendigkeit von guter Wissenschaftskommunikation gerade in fordernden Zeiten. Die Teilnahme am Freitag, den 24. Jänner 2025, im Festsaal der Akademie der Wissenschaften ist gratis, eine Anmeldung erforderlich, die Karten werde in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben: www.wissenschaftsball.at/vienna-lecture-25/
Die Wissenschaftsfeindlichkeit in Teilen der Gesellschaft ist evident. Die Reaktion von Universitäten und Forscher:innen, mehr Vermittlung und Kommunikation zu betreiben, ist nachvollziehbar. Genau in dieser Situation lohnt es sich einen Moment lang innezuhalten und darüber nachzudenken, welchen Zweck Wissenschaftskommunikation erfüllen und wie sie sich von der Kommunikation anderer Themen unterscheiden soll.
Eine Erkenntnis der letzten Jahre ist, wie wichtig legitimierende Narrative für gesellschaftliche Gestaltung und Wandel sind. Die Wissenschaftskommunikation spielt bei diesen aktuellen Veränderungsprozessen eine zentrale Rolle, weil unsere Zunft in Befragungen noch in einem besonderen Ausmaß das Vertrauen der Bürger:innen genießt. Deswegen ist die Gestaltung von inhaltlich und sozial solide legitimierter Wissenschaftskommunikation ein Kernelement des demokratischen gesellschaftlichen Wandels jenseits populistischer Machtansprüche.
Maja Göpel, geboren 1976, forscht und lehrt als Politökonomin, Transformationsexpertin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Die Politikberaterin, Bestseller-Autorin und gefragte Rednerin ist Honorarprofessorin für Nachhaltigkeitstransformationen an der Leuphana Universität Lüneburg sowie Mitglied im Club of Rome, dem World Future Council und Mitbegründerin der Initiative »Scientists4Future«. Göpel war Mitglied im Bioökonomierat der deutschen Bundesregierung. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, 2022 zum Beispiel mit der Science Communication-Medaille des Max-Planck-Instituts für Multidisziplinäre Naturwissenschaften.