„Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat“ – dieses Zitat wird vielen zugeschrieben: Werner Heisenberg, Burrhus Skinner und natürlich Albert Einstein. In diesen dunklen Zeiten bleibt mir – einem theoretischen (!) Physiker – nichts anders übrig, als am Humboldtschen Bildungsideal festzuhalten, also der Einheit von Forschung und Lehre, wobei ich „Lehre“ sehr allgemein definiere.
Ich sehe es einfach so: Neben den konkreten wissenschaftlichen Projekten zu den gegenwärtigen Herausforderungen wie Klimawandel oder COVID, ist es als Wissenschaftler*innen unsere Mission und Pflicht, zur Bildung der Öffentlichkeit beizutragen, und damit auch zur Bildung der Politiker*innen, die täglich weitreichende Entscheidungen treffen. Deswegen finde ich es gleich wichtig, der Menschheit die Bedeutung des exponentiellen Wachstums zu erklären wie in die Entwicklung des COVID-Impfstoffes zu investieren. Und genauso bedeutend wie alle Maßnahmen gegen den Klimawandel wäre es, wenn die Öffentlichkeit den Unterschied zwischen einer „Theorie“ und einer „Hypothese“ verstünde. Deswegen habe ich mich als theoretischer Physiker vor einigen Monaten dazu entschieden, einen praktischen Beitrag zur Bildung der Öffentlichkeit zu leisten und einen YouTube-Kanal eingerichtet. Die Reaktionen zeigen mir wie groß der Bedarf und das Interesse an einer solchen Bildung ist. Schauen Sie rein: https://www.youtube.com/ProfLemeshko
Mikhail Lemeshko ist Professor der theoretischen Physik und leitet eine Forschungsgruppe am Institute of Science and Technology Austria. Er beschäftigt sich mit verschiedenen Quantenphänomenen, die in Kristallen, Flüssigkeiten, Molekülen und Atomen stattfinden. Vor Kurzem wurde er in die Junge Akademie der Wissenschaften gewählt. Auf seinem Youtube-Kanal zeigt er Experimente und erklärt wissenschaftliche Zusammenhänge.