Eine Erkenntnis der letzten Jahre ist, wie wichtig legitimierende Narrative für gesellschaftliche Gestaltung und Wandel sind. Die Wissenschaftskommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle, wenn diese Narrative auch von Evidenz getragen sein sollen. Gerade in Umbruchzeiten sehen wir die Versuchung, unangenehme Realitätsveränderungen wieder auszublenden, um bekannte und einfache Lösungen anbieten zu können. Maja Göpel: Viel positive Energie weiterlesen
Markus Aspelmeyer: Faszination und Neugier weitergeben!
Grundlagenforschung bedeutet, die Grenzen unseres Wissens zu erweitern. Meine Erwartung? Dass sich die Annahmen, auf denen unsere Theorien beruhen, nicht gegenseitig widersprechen. Anders gesagt: Unser naturwissenschaftliches Weltbild sollte im Kern widerspruchsfrei sein. Das ist derzeit nicht der Fall. Markus Aspelmeyer: Faszination und Neugier weitergeben! weiterlesen
Die Venusfliegenfalle schnappt wieder zu
Wiedersehen mit einer alten Bekannten, die schon beim ersten Wissenschaftsball 2015 die Tische schmückte: die Venusfliegenfalle.
Von außen sieht sie harmlos aus. Zart, fast unschuldig. Wie ein Blatt mit Zahnspange, ein Alienlächeln in Grün. Aber wehe, jemand ist unvorsichtig. Dann klackt es. Dann klappt sie zu. Und während man noch staunt, hat sie schon zugeschnappt – zack, Spiel vorbei. Die Venusfliegenfalle, botanisch korrekt Dionaea muscipula, ist Pflanze und Jägerin, Zierde und Killerin zugleich. Und, wie der Zufall es will, heuer auch (wieder) Tischschmuck beim Wiener Ball der Wissenschaften. Die Venusfliegenfalle schnappt wieder zu weiterlesen
Bühne frei für Donna Savage
Eine Rapperin, die zwischen „Straßendreck und Beverly Hills“ lebt. Mit scharfen Lines, gesellschaftlicher Kritik und einem unaufgeregten Style erobert Donna Savage die Deutschrap-Szene: Sie studiert, lebt Kunst und stellt sich Fragen, die andere lieber nicht stellen. In ihrem Sound trifft Wut auf Reflextion – und öffnet den Raum für Veränderung. So auch am #SciBall25 um 01.00 Uhr bei ihrem Auftritt in der Diskothek.
Die Stimme, die alle Ketten sprengt
Katia Ledoux ist die Sensation der Saison. Erstmals ist die Opernsängerin beim Wissenschaftsball zu Gast. Und sprengt auch hier alle Erwartungen.
Es ist ein Abend, der in die Annalen der Oper eingeht. Wiener Volksoper, 1. Februar 2023: Katia Ledoux steht auf der Bühne, anders als geplant. Die 32-jährige Mezzosopranistin soll Venus in Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ spielen. Nur Venus. Nur ihre Rolle. Aber als Orpheus und dessen Ersatz krankheitsbedingt ausfallen, übernimmt Ledoux kurzerhand beide Partien – Mezzosopran und Tenor, Weiblichkeit und Männlichkeit, Göttin und Mensch. Ohne Probe mitten ins Spotlight. Am nächsten Tag spricht die Welt über sie. Nicht nur in Wien, nicht nur in Opernkreisen. Überall. Frauen, die Männerrollen singen? Das kommt vor, ist aber selten. Die Stimme, die alle Ketten sprengt weiterlesen
Laura Koesten: Durch Daten die Welt entdecken
Meine Forschung konzentriert sich auf das aufstrebende Feld der Human Data Interaction (Mensch-Daten-Interaktion), das eng mit der Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz verbunden ist. Dabei untersuche ich, wie Menschen mit Daten interagieren, sie wahrnehmen und verstehen.
Entdeckung zum Jubeljahr
Johann Strauss Sohn ist ein Klassiker der Popmusik und darf dementsprechend bei keinem Wiener Ball fehlen. Erst recht nicht im Jubiläumsjahr zu seinem 200. Geburtstag. Doch das Ballorchester Divertimento Viennese unter der Leitung von Vinzenz Praxmarer bietet neben den Greatest Hits wie dem Donauwalzer eine besondere Überraschung als Ballouvertüre: Die „Straussiana“ von Erich Wolfgang Korngold aus 1953, ein Potpourri von eher unbekannten Melodien des Walzerkönigs, die der Komponist meisterhaft zu einer Hommage verdichtet hat. Entdeckung zum Jubeljahr weiterlesen
Eine Fanfare auf den Ball
Seit Beginn begleitet die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (kurz: MUK) den Wissenschaftsball. Und das ist wörtlich zu verstehen. Denn die eigens komponierten Fanfaren der Studierenden bilden alljährlich den Auftakt für die Eröffnung. Speziell für das Jubiläumsjahr des Balls hat Studentin Laura Oos (geb. 2003) eine „Fanfare for the Scientists“ komponiert, die Studierende der Institute Jazz sowie Blasinstrumente und Schlagwerk unter der Leitung der Komponistin aufführen werden. Damit nicht genug. Zu Mitternacht werden Alexandra Danilova (Sopran), Ghazal Kazemi (Mezzosopran), Malo Peloffy(Tenor) und Aleksandr Ivanov (Bass) Beethovens „Ode an die Freude“ mit dem Ballorchester Divertimento Viennese einbegleiten.
Wie klingt der Zufall?
Wie bringt man Quantenverschränkung zum Klingen? Junge Physiker:innen und Künstler:innen aus Wien haben genau das versucht. Sie nennen ihr Projekt „Sounds of Entanglement“. Eine Show, bei der verschränkte Photonen die Rolle des Dirigenten übernehmen.
Ein Bericht von Sebastian Lang
Physik galt lange als Hort der Berechenbarkeit. Alles schön in Formeln gegossen, ein Uhrwerk, das man nur lange genug studieren muss, um die Welt komplett zu verstehen. Doch dann kam die Quantenphysik und mit ihr der Zufall. Plötzlich war nichts mehr sicher. Man kann die Position eines Teilchens kennen oder seine Geschwindigkeit – aber niemals beides gleichzeitig. Heisenbergs Unschärferelation sei Dank. Einstein hasste das, nannte es „spukhafte Fernwirkung“. Wie klingt der Zufall? weiterlesen
Fototermin mit dem Axolotl
Instagram-tauglicher Arten-Glamour am Ball der Wissenschaften. Bei aller Relevanz für die Forschung üben die Motive einen besonderen ästhetischen Reiz aus, der am Ballabend überdimensional wirksam wird.
Die naturkundlichen Sammlungen des Naturhistorischen Museums Wien (NHM) sind weit mehr als bloße Ausstellungsstücke. Sie sind fragile Zeitkapseln, lebendige Labore und Orte, an denen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verwoben werden. Mit über 30 Millionen Objekten ist das NHM ein wahres Archiv der Biodiversität und eine Inspirationsquelle für Wissenschaft und Gesellschaft. Hier wird die Natur systematisch erfasst, ihre Vielfalt dokumentiert und die molekulare Signatur des Lebens entschlüsselt. Jeder Stein, jede Vitrine, jedes Präparat erzählt von der Verflechtung zwischen Natur, Wissenschaft und Mensch.
Saki the Artist: Kunst aus nicht recycelbaren Labor-Kunststoffen
Saki ist der Meinung, Kunst hat die Aufgabe, sich gegen Verschwendung zu wehren. In ihrem Atelier stapeln sich Überreste aus Laboren wie Souvenirs einer Industrie, die nicht an morgen denkt: Pipetten, Handschuhe, Petrischalen. Dinge, die sonst in schwarze Müllsäcke wandern, werden bei ihr zu Kleidern, zu Installationen. Die Künstlerin, 2023 aus Kalifornien nach Wien umgezogen, bringt ihre Biotech-Vergangenheit mit Kreativität zusammen. Es geht ihr nicht um schön, sondern darum, Wissenschaft nachhaltiger zu denken. Saki the Artist: Kunst aus nicht recycelbaren Labor-Kunststoffen weiterlesen