Sabine Seidler: Wiens spannende Projekte

„Alles Walzer“ – Die Wiener Ballsaison hat schon etwas Einzigartiges. Zugegebenermaßen war ich bei meinem ersten Ball in Wien, dem TU Ball 1997 in der Hofburg, irritiert: Ich fühlte mich zurückversetzt in das Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Man muss zuerst verstehen, dass in Wien so Fasching gefeiert wird, um die Bälle richtig zu genießen. Keine Frage, mittlerweile sind insbesondere die Bälle im Januar Fixpunkte im Kalender. Diese Tradition aufrecht zu erhalten und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit dem Wiener Ball der Wissenschaften eine eigene Bühne zu geben, ist eine großartige Idee, aber viel wichtiger ist der Beitrag, den dieser Ball für die Wissenschaftskommunikation leistet. Und das knüpft direkt an meine neue Aufgabe an:

Es gibt in Wien so viele spannende Projekte, die „Technik“ adressieren, dass aus heutiger Sicht keine weiteren mehr nötig sind. Vielmehr geht es darum, durch bessere Abstimmung, mehr Wissen voneinander, Nutzen von Synergien, Skalierungen, Verbesserung der Nachhaltigkeit u.s.w. das Potenzial des Vorhandenen auszuschöpfen. Letztlich geht es aber auch hier um (Wissenschafts)Kommunikation, um Arbeit mit jungen Menschen, das Aufzeigen von Möglichkeiten und um Unterstützung dabei, die eigenen Potenziale zu erkennen und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen.

Sabine Seidler ist seit 2024 die MINT-Beauftragte der Stadt Wien. 1961 in Sangerhausen (DDR) geboren war die Werkstoffwissenschaftlerin von 2011 bis 2023 Rektorin der TU Wien und von 2020 bis 2023 Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko).