„Daten werden in unserer digitalen Gesellschaft immer wichtiger. Sie bieten nie dagewesene Einblicke und Möglichkeiten in allen Bereichen und versprechen, unser Leben erheblich zu verbessern. Systeme, die auf enormen Datenmengen basieren, beeinflussen unsere täglichen Entscheidungen, indem sie uns beispielsweise empfehlen, welche Restaurants (oder Bälle) wir besuchen sollten, welche Produkte wir kaufen sollten, welchen Gruppen wir beitreten oder welchen Nachrichtenquellen wir folgen sollten.
In den letzten Jahren wächst jedoch die Besorgnis über die Qualität der Daten, die solchen Systemen zugrunde liegen und die zu unbewussten Verzerrungen, Ausgrenzung, mangelnder Transparenz und manchmal sogar zu schädlichen Entscheidungen für den Einzelnen und unsere Gesellschaft führen können. Informatik und Logik spielen eine Schlüsselrolle bei der Festlegung der Datenqualität, der Vertrauenswürdigkeit datengestützter Systeme und einer verantwortungsvollen und transparenten Entscheidungsfindung. Als Wissenschaftler:innen, die in einem gesellschaftlichen Rahmen agieren, sind wir aufgerufen, uns der Herausforderungen bewusst zu sein und uns ihnen zu stellen – genau wie die Tänzerinnen und Tänzer bei der Mitternachtsquadrille“.
Shqiponja Ahmetaj entwickelt in ihrer Arbeit die theoretischen Grundlagen für die automatische Sicherung der Datenqualität im Web unter Berücksichtigung von Praktikabilität und Nachhaltigkeit. Die Informatikerin promovierte 2019 am Institut für Logik und Computation der TU Wien Informatik. International war sie an mehreren europäischen Universitäten (Dresden, Bozen, Oxford, Edinburgh, St. Petersburg) und in der Wirtschaft (Trento, Kalifornien) tätig. Für ihre Forschung erhielt Ahmetaj 2022 den Hedy Lamarr Award, der von der Stadt Wien an „Frauen, die die digitale Welt gestalten“ verliehen wird.