Ein Wogen zwischen Verzicht und Begehren
Inspiriert von einer beeindruckenden Arbeit der Künstlerin Sabine Müller-Funk lädt der Wissenschaftsball seine Gäste ein, die entscheidenden Begriffe in der Ära des Klimawandels festzuhalten. Eine Botschaft: Gemeinsames Handeln ist die Grundlage der Veränderung
Eine Versuchsanordnung von Oliver Lehmann
Die Fragen, die sich und uns Sabine Müller-Funk im Kontext der Klimaveränderung stellt, sind frappierend einfach – und deswegen so wirkungsvoll: Worauf wollen wir verzichten? Und was wollen wir bewahren?
Die sich daraus ergebende dialektische Spannung bildet den Ursprung jenes Werks, das die Künstlerin im Juni 2023 im Wiener Künstlerhaus im Rahmen der Mitgliederausstellung HUMAN_NATURE präsentierte, die von Maria Christine Holter und Julia Hartmann kuratiert wurde. Die BesucherInnen und BetrachterInnen wurden gebeten, ihre Antworten der Künstlerin zu übermitteln oder in ein Gästebuch einzutragen. Müller-Funk übertrug die Antworten kaligraphisch auf eine große Leinwand. Die Elemente des Verzichts in Weiß, die der Bewahrung in Schwarz, wodurch „auf den Wandflächen ein Wogen zwischen Weiß und Schwarz (entstand), zwischen Verzicht und Begehren“ (Sabine Müller-Funk).
Beim Wissenschaftsball ermöglichen wir den BesucherInnen diese Gedankengänge selber nachzuvollziehen. Auf der Leinwand im sogenannten Steinsaal 1 (erreichbar über die Feststiege 1 auf dem Weg in den Tango-Salon) sind die Gäste eingeladen bis Mitternacht jene Elemente auf die Leinwand zu schreiben, auf sie verzichten wollen. Nach Mitternacht werden sie gebeten, noch einmal vorbeizuschauen und jene Elemente festzuhalten, die sie bewahren wollen. Ein Experiment, zweifellos, weil ohne die ordnende und gestaltende Hand der Künstlerin, aber dafür erweitert durch den partizipatorischen Charakter der unmittelbaren Verschriftlichung.
Den vollständigen Text lesen Sie im Ballmagazin 2024, das am Ballabend erscheint.